Chronik der Heimatbühne Seeon e.V.
THEATER - Bretter die die Welt bedeuten.
Seeon ist zwar nicht die Welt, jedoch kann dieser idyllische Ort auf eine lange und bedeutungsvolle Tradition des Laienspiels zurückblicken. Nachweislich beginnt die Geburt der Heimatbühne Seeon im Jahre 1914. Unter dem Namen "Seeoner Theatergesellschaft". Die Aufführungen wurden damals noch alle im Seeoner Klostersaal abgehalten. Diese Vereinigung überdauerte erfreulicherweise den 1. Weltkrieg und erfuhr nach diesem stets wohlwollende Unterstützung von der Herzogfamilie von Leuchtenberg, die den Seeoner Ortsvereinen in ihrer Gesamtheit große Sympathie entgegenbrachten.
Ende der 20iger Jahre löste sich die "Seeoner Theatergesellschaft" aus unbekannten Gründen auf. In die Lücke sprang die "Katholische Burschenbewegung", indem sie sporadisch zu bestimmten Gelegenheiten Theateraufführungen beim "Alten Wirt" veranstalteten. Die politische Situation ging Mitte der 30iger Jahre nicht spurlos an Seeon vorbei und so wurde diese Bewegung im Dritten Reich verboten.
Doch die Liebe zum Laienspiel hielt trotz alledem und so fanden sich 1937 bereits wieder aus der "Freiwilligen Feuerwehr" Theaterbegeisterte die bei Dorfgemeinschaftsabenden und sonstigen Anlässen das Publikum mit Volksstücken unterhielten. Wie die meisten ländlichen Ortsvereine fand leider auch diese junge Laienspielgruppe ihr Ende durch die Einberufung zum Reichsarbeits- und Kriegsdienst.
Im Herbst 1949 fanden sich 12 Personen beim Altwirt ein und gründeten erneute eine Gruppe, die wieder der Freiwilligen Feuerwehr angegliedert wurde. Aus diesen Reihen sind unsere Gründungsväter Berger Michael sen. und Nikl Mitterer.
Im Frühjahr 1950 hob sich der Vorhang im Seeoner Klostersaal zur Premiere für das Stück "Der Kreuzhofbauer". Seit dieser Zeit finden jährlich ein bis zwei Aufführungen, jetzt im Saal des Landgasthofes "Alter Wirt" statt.
31 Jahre lang führte Otto Gerl Regie. Er gab 1988 an Franzl Berger sein Amt weiter. Ihm folgte 1997 Josef Mair als Regisseur. Breit gefächert soll das Repertoire sein und so kamen in den Jahren Christa Stifter (seit 2006) und erstmals 2017 Regina Weistenfeld (Ko-Regie seit 2015) in der Regie zum Einsatz. Mittlerweile ist auch die Technik ein Großteil des Erfolges. Effekte unterstreichen, das Stück untermalen und beleuchten: Sebastian Linner und Lukas Daxenberger am Mischpult stehen hier ihren Mann.
Die Bandbreite der Theaterstücke reicht inzwischen von Freilichtaufführungen, wie 1994 das Historienspiel zur 1000-Jahr- Feier von Seeon "Der Mönch von Seeon", oder Molières "Der alte Geizkragen" im Klosterhof. Klassiker wie das Drama von Josef Anzengruber "Der Sternsteinhof" oder Ludwig Thomas "Magdalena" kamen zur Aufführung. Nicht ins Klischeehafte abdriften, dennoch das Kulturgut erhalten und Kurzweil für Groß und Klein - und vielleicht ein wenig zum Nachdenken reizen. Ziele die sich jede Bühne stellt und die es zu erreichen gilt. Das Hauptaugenmerk liegt im Lustspiel, denn Lachen ist für jeden die beste Medizin.
Von 1997 bis 2017 standen Konrad Daxenberger und Edith Urbauer als Vorstandschaft an der Spitze der Seeoner Theaterer und leiteten die Bühne mit viel Liebe und Geschick. Seit April 2017 führen Markus Brandstätter und Maria Berger als Vorstände die Heimatbühne. Die Kasse verwaltet Bärbel Meier und um die Schriftführung und Chronik kümmert sich mittlerweile Marissa Knöferl.
Die Vorstandschaft besteht allesamt aus aktiven Theaterspielern die multifunktionsfähig die Vereinsgeschicke mitbestimmen und Hand in Hand arbeiten. Die Geselligkeit im internen Vereinsleben wird hochgehalten.
Text: Christa Stifter